Orienteering Innsbruck Imst lud am Samstag 25. Juni zur Tiroler Meisterschaft über die Mitteldistanz nach Niederthai hoch über dem Ötztal ein. Ist Niederthai bereits seit Jahren in der SkiO Szene als Austragungsort von regionalen und nationalen Wettkämpfen bekannt, so war das Örtchen im Fuß-OL bislang ein weißer Fleck.
Die Karte selbst präsentierte sich jedoch alles andere als weiß. Vielmehr zeigt das Kartenbild eine unüberschaubare Anzahl an Felsen, Steinen, Felsen, Steinen, Felsen, Steinen ….. und ja, noch mehr Felsen und Steinen. Nur dank des Maßstabes 1:7.500 und der hohen Druckqualität von Thomas E. auf hochweißem Papier blieb die Karte lesbar.
Im Wettkampfgelände ankommen wurde schnell klar, dass ein sowohl OL-technisch wie auch lauftechnisch sehr anspruchsvoller Wettkampf vor uns lag. Der Wald war von unzähligen Felsspalten übersäht, sodass jeder Schritt volle Konzentration erforderte.
Die langen Laufzeiten in manchen Klassen zeigten, dass Athleten, Karte und Bahnen nicht immer harmonisierten. Kaum ein Läufer, der nicht das ein oder andere mal den Kontakt zur Karte verloren und große Zeitrückstände bei einzelnen Posten aufgesammelt hat.
Das Wettkampfzentrum und die Zielwiese beim Langlaufzentrum in Niederthai bildeten einen sehr entspannten Rahmen für die Tiroler Meisterschaft und die im direkten Anschluss durchgeführte Siegerehrung. Nach der Hitze der letzten Tage war die schattige Wiese und die kühlen Temperaturen für die meisten von uns eine willkommene Abwechslung.
Maximilian Egger hat sich für sein Debüt als Bahnleger einer besonderen Herausforderung gestellt. Eine neue Karte ohne Referenzen für die Laufgeschwindigkeit und ein sehr anspruchsvolles Gelände sind selbst für erfahrene Bahnleger eine große Herausforderung. Gratulation an das junge Team des OII für diese gelungene Veranstaltung!
In der Allgemeine Klasse konnte sich bei den Damen Amelia Muschinska (OII) vor Silvia Keuschnigg-Koller (OL Kufstein) und Isabel Hechl (NF Kitzbühel) durchsetzen. Bei den Herren konnte sich Gabor Vida (NF Kitzbühel) vor Bernhard Mayr und Andreas Angerer (beide HSV Absam) über Tiroler Meisterehren freuen.
Alle Ergebnisse findet Ihr auf ANNE.
Die Karte NIEDERTHAI ist faszinierend und herausfordernd, nur mit voller Konzentration und richtiger Routenwahl kommt man gut ans Ziel. Danke den Organisatoren für einen supertollen Tirolcup an einem wunderschönen Tag in einer tollen Landschaft. Wie sicher viele von uns gemerkt haben, ist es aber bei einzelnen Posten auch etwas Glück sofort das Ziel zu finden. Denn oft kommen Felsformationen früher als erwartet und hier hat die Karte (oder das alte Auge, trotz Brille) leichte Defizite. Ich hätte es besser gefunden, die Karte im Massstab 1:5000 zu drucken, der kleine ovale Auszug im linken Eck ist mir leider erst im Ziel aufgefallen und hätte mir viel Ärger erspart. Ob es nun Sinn macht ein Debüt gerade bei einer der schwierigsten Karten von Tirol zu machen, mag dahingestellt sein. Auf jeden Fall denke ich, hier spreche ich die H60 an, dass einige Posten extrem waren, und hier denke ich nicht nur an den drittletzten im extrem steilen Hang unter den Felsen. Ich möchte nicht daran denken, was uns passiert wäre, wenn es voll geschüttet hätte. Auch müsste der Weg zum “schwedischen” Startposten nicht so steil sein, anspruchsvoll war der ganze Lauf sowieso schon. Ich frage mich auch, warum die H50 eine kürzere Strecke hatte also die H60? Alles in allem wurde einem wieder vor Augen geführt, wie schwierig OL ist, dass ein “miteinander und nachlaufen” im Gelände zwar sicherer ist, aber keinen Spaß macht, und dass ein Abweichen von der idealen Route ins “nirgendwo” frustran und zeitraubend ist. Allen die es geschafft haben, vor allem der jungen Elite in dieser kurzen Laufzeit, meine Hochachtung. Danke den Organisatoren für ein tolles OL Event. Christian H.