Wintercup Kufstein – Zurück in die Zukunft?

Ein persönlicher Erfahrungsbericht: Samstag 18. Feber 9 Uhr im ICE von Innsbruck Richtung Kufstein. Draußen grüne Felder und auf den Bergen glänzt etwas Schnee. Neben mir ein kleiner Rucksack mit Laufsachen, im Ohr ein Podcast über den Wintersport in Zeiten des Klimawandels.

Schon zum zweiten Mal in diesem Winter bin ich auf den Weg zu einem Lauf des Kufsteiner Wintercups. Fuß-OL im Jänner und Feber in Tirol statt Langlaufen oder Schifahren. Anreise mit dem Zug, plaudern mit OL Freunden, ein schneller Café in der Festungsstadt bevor es wieder zurückgeht.

Der Wintercup in Kufstein hat schon lange Tradition und doch habe ich es – zu meiner Schande – in all den Jahren nie dorthin geschafft. Doch einmal ausprobiert bin ich gleich begeistert. Ideenreicher und einfach gestalteter OL, der einem an die Anfänge unseres Sports in Tirol erinnert. Aber ist diese kleine aber feine Laufserie Nostalgie oder doch ein Vorreiter für unseren Sport?

Die Freunde des SkiO mögen es mir verzeihen. Aber kein Hadern mit zu viel oder zu wenig Schnee, keine Verschiebungen, keine knatternde Skidoos im Wald, kein Ärger mit Jägern und Touristikern, keine langen Anreisen mit dem PKW und keine gebrochenen Langlaufschi. Stattdessen: Urbaner OL, erste Trainingswettkämpfe früh im Jahr und top Erreichbarkeit mit den Öffis. Diese Form des OLs hat durchaus seinen Reiz!

Der Klimawandel war diesen Winter für uns alle unmissverständlich und direkt spürbar. Neben allen Bemühungen zur Abminderung der Klimakrise ist die Anpassung an neue klimatische Verhältnisse längst eine Notwendigkeit geworden. Vielleicht ist ein urbaner Wintercup unsere Form der Anpassungsstrategie?

Wolfgang

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