Im Juni lud Polen die besten 15- bis 18-jährigen Orientierungslaufathletinnen und -athleten Europas
zur Jugend EM nach Szczecin (Stettin) ein. Geboten wurden drei Wettkämpfe, bei denen bei Lang,
Sprint und Staffel um Medaillen gekämpft wurden. An anspruchsvollen Bahnen, freundschaftlicher
Atmosphäre und internationalem Flair – 34 Nationen waren vertreten – mangelte es nicht.
Langdistanz
Die Langdistanz eröffnete die Wettkämpfe. Ältere Karten des Gebiets zeigten ein komplexes
Höhenprofil, durchzogen von Gräben, Hügeln und Hangrücken. Auf langen Teilstrecken musste
man gut überlegen, ob man lieber Höhenmeter einsteckte oder diese besser aussparte. Die Zielarena
lag in dem offenen Gebiet eines Motocross-Parcours. Anhand des Kartenbildes war es schwierig im
Vorhinein zu sagen, wie es in diesem Bereich aussehen würde.
Bei Regenwetter mussten 5,7 km und 280 Höhenmeter bei den Damen bis 16 bewältigt werden. Bei
den Herren bis 18 waren es 9,1 km und 420 Höhenmeter. Aus Tirol standen Maria Hauser und
Maximilian Rass am Start.
Maximilian gelang ein sicherer Einstieg in sein Rennen. Das Gelände im Wald lag ihm gut, er
behielt den Überblick, wo sich welcher Graben und welcher Hügel befand. Nach einer Art Schleife
wurden die Läufer über die halbe Karte zum 8. Posten geschickt. Die Laufroute entlang der Straße
erwies sich als die beste Entscheidung, die er treffen konnte. Bei der Feinorientierung im
Postenraum passierte ihm jedoch ein Fehler. Trotz dieses Fehlers kam er gut durch den Wald in
Richtung Zielgelände, wo noch 8 Posten auf ihn warteten. Das Gelände in und um den Motocross
Parcours stellte sich als offene, teilweise bis zur Brust reichende Wiese heraus. Mehrere Büsche und
Dickichte auf der Wiese erschwerten sowohl die Sicht als auch die Belaufbarkeit. Auf den Kompass
und die Spuren, die andere Läuferinnen und Läufer zuvor gezogen hatten, konnte man sich am
besten verlassen. Stolperte man über ein Fernsehkabel – tatsächlich gab es eine kleine
Fernsehübertragung in der Zielarena – war das ein guter Hinweis darauf, am Weg zum Posten zu
sein, sofern man dem Kabel in die richtige Richtung folgte. Dieser Teil bereitete Maximilian einige
Schwierigkeiten, obwohl er zu jenen Läufern gehörte, die dank ihrer Größe über das Gras hinweg
schauen konnten. In dem Spuren-Wirrwarr konnte man sich einfach zu leicht fehlleiten lassen und
im schlimmsten Fall die Kontrolle verlieren. Schlussendlich gelangte er nach einem
anspruchsvollen Rennen auf dem 81. Platz ins Ziel.
Für Maria, die dieses Jahr das erste Mal bei einer EYOC antrat, verlief ihr Lauf nicht ganz wie
gewünscht. Nach zwei größeren Fehlern im Wald war sie froh, aus ihm hinauszukommen und die
letzten Posten im offenen Gelände auf dem Weg zum Ziel einzusammeln. Dennoch meisterte Maria
die Anforderungen hervorragend und erreichte nach einem langen und anspruchsvollen Rennen den 68. Platz.
Sprint
Am Sonntag, dem 23. Juni, fand im Stadtgebiet von Stettin der Sprint statt. Das Rennen verlief
schnell bis zum Überlauf, danach ging es in ein abwechslungsreiches Gelände, in dem vor allem die
korrekten Routenwahlen entscheidend waren. Die Bahnen waren mit vielen künstlichen Sperren
versehen.
Bei angenehmen 22 Grad und bewölktem Wetter mussten 2,5 km bei den Damen bis 16 bewältigt
werden. Bei den Herren bis 18 waren es 3 km, die es zu bewältigen gab.
Maximilian gelang ein guter Einstieg in den Sprint. Im Hauptteil des Rennens übersah er viele
Routen und war auf die künstlichen Absperrungen meist schlecht vorbereitet. Am Ende landete er
auf dem 89. Platz.
Maria hatte gleich zu Beginn Schwierigkeiten mit den künstlichen Absperrungen. Auf Posten 3
übersah sie eine Absperrung bei der Routenplanung und merkte die Absperrung erst, als sie davor
stand. Der Rest des Rennes verlief ohne große Fehler. Umso länger sie im Rennen war, desto besser
kam sie zurecht mit der Karte. Am Ende wurde es der 72. Platz.
Staffel
Für die Staffel diente wieder das Areal rund um den Motocross-Parcours als Wettkampfgebiet.
Diesmal spielte sich das Rennen in einem anderen Teil des Waldes ab. Das Wetter zeigte wie beim
Sprint seine Sonnenseite. Bei der Staffel lag der Fokus darauf, wenig zu riskieren und jede Strecke
sicher und souverän ins Ziel zu führen, um die Chancen auf eine solide Teamleistung hoch zu halten
und ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Nacheinander starteten die Kategorien im Massenstart aus der Arena hinaus und es bildeten sich
ordentliche Staubwolken über dem Sand. Maximilian ging als zweiter Läufer ins Rennen. Zu
diesem Zeitpunkt lag das H18-Team dank der Leistung des Startläufers Niklas Ochenbauer an 19ter
Stelle. Maximilians Rennen verlief sehr gut und er konnte seine Position souverän halten. Der neue
Teil des Waldes war dem der Langdistanz ähnlich, hatte aber weniger steile Hänge und deutlich
weniger Gräben. Auf dem Weg zum Zuschauerposten ging es aus dem Wald hinaus und zurück ins
offene Gelände. Diesmal gelang es Maximilian, in diesem Gebiet einen kühlen Kopf zu bewahren.
In einer kleinen Gruppe konnte er sich ein Stück nach vorne durchsetzen und blieb bei der
Übergabe an seinen Drittläufer Theo Dobler an 19ter Stelle.
Bei den Damen bis 16 machte Mika Asenbauer den Anfang. Nach einem soliden Rennen konnte sie
an 23. Stelle an ihre Schwester Sona Asenbauer übergeben. Sona konnte einen Platz gut machen
und übergab an 22. Stelle an Maria. Maria gelang ein guter Einstieg in ihren Wettkampf und konnte
gleich die Neuseeländerin überholen. Bei den letzten 2 Posten passierten ihr noch 2 größere Fehler,
behielt aber dennoch ihre Position. Am Ende brachte sie die Staffel auf dem 21.Platz ins Ziel.
Für Maximilian ist dies seine letzte EYOC gewesen, Maria hat im Juni sehr wertvolle Erfahrungen
für ihre zukünftigen EYOC-Teilnahmen sammeln können.
Ergebnisse, Karten, Fotos & GPS findet man hier: https://eyoc2024.pl/live.html
Maria & Maximilian