Die EYOC fand vom 1. bis zum 3. Juli in Salgótarján (Ungarn) statt. Die ungarische Stadt befindet
sich 120 km nordöstlich von Budapest, also nicht mehr weit entfernt von der slowakischen Grenze.
Auf dem Programm standen Langdistanz, Sprint und Staffel.
Bereits am Mittwoch (29.6.) reiste das österreichische Team an, um noch am Donnerstag das neue
Gelände in zwei Trainings besser kennenzulernen. Die hügeligen Laubwälder boten einige
Grabensysteme, steile Hänge und waren teils offen und teils mit undurchdringlichem Dickicht
bewachsen.
Der Startschuss wurde am Samstag um 10 Uhr gesetzt: die ersten Läufer durften die Quarantäne
verlassen und in die Langdistanz starten.
Die Bahnen forderten jeden, sowohl physisch als auch technisch. Die Hitze und die Anstiege
machten jedem zu schaffen. Ein Lichtblick war der erste Trinkposten. Gute Routenwahlen, sauberes
Kompasslaufen und genug Sicherheit durch Auffangpunkte beeinflussten den Lauf enorm. In den
Grabensystemen und Hängen kam man ohne eine gute Richtungskontrolle nur schlecht voran.
Der Sprint am Sonntag war geprägt von langen Steinmauern und einigen Treppen. Durch unsere
Vorbereitung mit alten Karten und unserem Spaziergang in der Stadt kannten wir die markantesten
Überquerungen der Mauern schon und fanden uns deswegen bei der Routenplanung besser zurecht.
Glücklicherweise gab es keine künstlichen Sperren, die die Route großartig veränderten. Daher
landete man nur dann in einer Sackgasse, wenn man eine „echte“ Mauer übersah. Physisch waren
die Treppen besonders anspruchsvoll, da man sie auf den Bahnen oft hinauf jagen musste. Ziel und
Zuschauerdurchlauf waren auf dem Stadtplatz.
Somit lag nur noch die Staffel vor uns. Das Gebiet entsprach mehr oder weniger dem Typ Wiener
Wald. Im Vergleich zur Langdistanz waren die Gräben kleiner und man stieß kaum auf dunkelgrünes
Dickicht. Zusätzlich gab es natürlich noch viel mehr Gegnerkontakt als zuvor, von dem man sowohl
einen Nutzen haben als sich auch in die Irre führen lassen konnte. Auf den Bahnen musste man vor
allem Kompasslaufen und auf sich konzentriert sein. Nur wenn es die Vegetation oder die
Höhenmeter nicht zuließen, musste man auf das Kompasslaufen verzichten. Bei einem Fehler
musste man hoffen, dass die Teamkolleg:innen das Rennen vielleicht noch bessern könnten. Nach
ca. 1:20 h (D/H 16) bzw. 1:40 h (D/H 18) entschieden die führenden Nationen (Tschechien/Schweiz
bzw. Finnland/Tschechien) den Wettkampf für sich.
Mit meinem Läufen bin ich gemischt zufrieden. Am meisten freue ich mich über meine technische
Leistung beim Sprint, während dem ich durchgehend konzentriert bei der Sache war und stets den
nächsten Schritt wusste. Physisch sehe ich die vielen Treppen, die die meisten gefordert haben, als
Motivation für mein Training.
Weniger zufrieden bin ich mit den Läufen im Wald. Bei der Staffel habe ich zum zweiten Posten
durch eine Unsicherheit einen großen Fehler entstehen lassen, den ich nicht besonders klein halten
konnte. Somit habe ich als Erstläufer bald die Gruppe verloren und die Chance auf ein spannendes
Rennen verspielt. Dafür ist mir ab diesem Fehler der Rest der Bahn wirklich gut gelungen.
Rückblickend finde ich die Langdistanz am spannendsten, weil man da sieht, wie viel im Verlauf
eines so langen Wettkampfes noch passieren kann. Nach einer Unsicherheit zum ersten Posten hatte
ich bis zum vierten kein gutes Gefühl gehabt, danach habe ich erst einen größeren Fehler gemacht.
Außerdem habe ich da und dort unsauber orientiert. Abschnittsweise bin ich gut unterwegs gewesen,
allerdings kann ich bei meiner Routenplanung noch einiges dazulernen. Bei einer Routenwahl habe
ich die Möglichkeit, Höher zu sparen, vollkommen ignoriert und einen ziemlich großen Graben
durchquert, den man schön umlaufen hätte können. Das merke ich mir beim nächsten Mal!
Maximilian